Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2019 |
---|---|
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | KMV Potsdam |
Beschlossen am: | 16.02.2019 |
Eingereicht: | 05.03.2019, 17:27 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Gute Bildungsorte für alle!
Text
Mit unserem aktuellen bildungspolitischen Engagement in der
Stadtverordnetenversammlung, in den Ausschüssen und in der Öffentlichkeit (z.B.
durch die Vereinsgründung „Potsdam bewegt Bildung e. V.“) konnten wir Potsdamer
Bündnisgrüne bereits wichtige Projekte unseres Kommunalwahlprogramms von 2014
umsetzen. Das haben wir erreicht:
Wir haben reformpädagogische Schulansätze in Potsdam wirksam
vorangebracht, z.B. mit unserem Beitrag zur Umsetzung des Montessori-
Konzepts am neuen Schulzentrum am Stern (von Klasse 1 bis zum Abitur, in
öffentlicher Trägerschaft)
- Unterstützung zur Ausweitung der Schulsozialarbeit um 5 Stellen pro Jahr,
so wie von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen, jedoch mit
Ausweitung für die freien Schulen, die das wünschen.
- mehr Grün in Schularealen, Unterstützung von Schüler*innen-Projekten
- Beteiligung von Schulleiter*innen, Eltern und Schüler*innen bei Neubau
oder Umgestaltung von Schulen
- Umsetzung des Konzepts für digitale Bildung (IT an Schulen, Lerncloud)
Zugleich fehlen in Potsdam noch immer Plätze für Kitas, Schulen und
Sportanlagen; es besteht zudem immer noch an einigen Schulen erheblicher
Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Die zunehmende Ungleichheit gefährdet den
sozialen Zusammenhalt, aber besonders auch die Zukunftschancen gerade von
Kindern aus benachteiligten Familien. Gut ausgebildete Kinder sind die Zukunft
unserer Stadt.
Erhöhter Handlungsbedarf manifestiert sich in Schulen insbesondere in Teilen des
städtischen Südens. Am Schlaatz, in Drewitz und der Waldstadt gibt es oft
Schulklassen mit einem sehr hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen aus
bildungsfernen und sozial benachteiligten Familiensituationen und/oder mit
Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen. Sie sind durch mangelnde
Deutschkenntnisse und fehlende Unterstützung für die Schulbewältigung doppelt
benachteiligt. Alle Schulkinder brauchen Orte zum Leben und Lernen, in denen
sich Lernfreude und Kreativität entfalten sowie Möglichkeiten zum selbständigen
Arbeiten entwickeln können. Dazu sind mehr Räume für individualisiertes und
reformpädagogisch orientiertes Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“, sowie Raum und
Mittel für Inklusion, eine verlässliche Ganztagsbetreuung und Digitalisierung
nötig.
Inklusion bleibt auch im Sport ein herausragendes Thema. Die durch Bündnis90/Die
Grünen initiierte Umfrage zum Sport für Menschen mit Beeinträchtigungen stellte
im Ergebnis fest, dass es zu wenig Angebote und Information dazu gibt. Auch
zeigt das Verhältnis Leistungssport zu Breitensport in der Finanzierung eine
deutliche Schieflage. Mehr als zwei Drittel der städtischen Mittel dafür landen
beim Leistungssport. Eine wachsende Stadt benötigt jedoch in erster Linie
Sportangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ob mit oder ohne
Beeinträchtigung, um Spaß an der Bewegung und damit einen gesunden Lebensstil zu
fördern.
Dafür machen wir uns stark:
- Gesamtschulausbau und z. B. Errichtung einer Gesamtschule in Krampnitz
- verlässliche Halbtags- und/oder Ganztagskonzepte und damit ein
kombiniertes Schul- und Hortangebot zusammen an einem Ort (kommunale
Trägerschaft)
- Schulneubauten nach modernen Erkenntnissen errichten (die Raumpläne sind
veraltet) und stärker an den Anforderungen von Ganztagsschulen ausrichten.
- Inklusion voranbringen – bessere räumliche und personelle Ausstattung
- mehr Reformpädagogik an staatliche Schulen bringen
- ökologische und gesunde Ernährung an Schulen, Theorie und Praxis
- Gesundheitsbildung; mit Handlungsprojekten umsetzen (städtische
Vernetzung)
- grüne Erfahrungsräume an Schulen und Kitas, Naturgarten-Projekte
- Qualitative Schulsozialarbeit auch an freien Schulen
- Medienbus insbesondere für Stadtteile im Norden und in Randbereichen =
KULTUR
- frühe Förderung (insbesondere von Sprache) bereits in der Kita, Sprechen
und Lesen in Kita und Schule als Kernthema (Lesepaten, Bibliotheken) -
dazu braucht es einen besseren Betreuungsschlüssel
- Schulsportanlagen nachmittags für Kinder und Jugendliche öffnen
- gemeinsame Projekte von weiterführenden Schulen und Jugendclubs fördern
z.B. Information und Beteiligung von Jugendlichen bei größeren
Neubauvorhaben u.ä. im Viertel, soziale und kulturelle Projekte gemeinsam
gestalten wie z.B. eine Eisbahn in Drewitz
- Sportförderung durch kommunale Mittel und Sponsoring kommunaler
Unternehmen transparent gestalten und zweijährlich auf den Prüfstand
stellen. Die Aufwendungen für Leistungs- und Breitensport sollten
gleichwertig erfolgen.
- Breitensportangebote am Luftschiffhafen schaffen
- Inklusive Sportangebote gemeinsam mit den Vereinen entwickeln und Beratung
dazu anbieten
- Vereinsneugründungen unterstützen
- Gezielte Förderung von Initiativen und Vereinen mit ausgeprägter und
qualitativ hochwertiger Kinder- und Jugendarbeit
- Teilhabe für Kinder aus sozial schwachen Familie ermöglichen durch
Übernahme des Mitgliedsbeitrags, der Trainingsfahrten,
Ausrüstungstauschbörse usw.
- Unterstützung und Ausweitung der bewährten lern- und schulbezogenen
Jugendhilfeleistungen durch freie Träger an den Schulen