Kapitel: | Klimaschutz fängt vor Ort an! |
---|---|
Antragsteller*in: | Lars Gindele |
Status: | Behandelt |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 02.02.2019, 13:03 |
Ä21 zu A4NEU2: Klimaschutz fängt vor Ort an!
Verfahrensvorschlag: Text
In Zeile 1713 einfügen (A4: Klimaschutz fängt vor Ort an!):
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme;
Von Zeile 1715 bis 1716 (A4: Klimaschutz fängt vor Ort an!):
Potsdam durch Senkung der gesamtstädtischen Abgas- und Emissionswerte für bessere Luftqualität(städtische Fahrzeugflotte,
MIV, Lastverkehr);
Der Klimawandel verändert die Welt, in der wir leben, entscheidend. Er hat
vielfältige Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch
auf unser tägliches Leben. Erschreckende Beispiele, wie tauende Gletscher,
verändertes Verhalten von Zugvögeln, Artensterben, Dürresommer, Waldbrände,
Flutkatastrophen, Orkanbildungen oder veränderte Jahreszeiten sind bereits die
ersten Vorboten.
Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg haben die klimatischen Veränderungen
schon erhebliche Auswirkungen. Sommerliche Dürreperioden, großflächige
Waldbrände und sinkende Grundwasserstände, gehen einher mit Orkan- und
Starkregenereignissen, die auch zu erheblichen Veränderungen von Flora und Fauna
führen.
Die Pariser Klimaschutzziele müssen dabei unbedingt und sofort auf lokaler
Handlungsebene umgesetzt werden! Dafür ist die Landeshauptstadt Potsdam zur
Modellkommune Klimaschutz zu entwickeln.
Zukunftsweisende Mobilität, energieeffiziente Gebäude und intelligente
Energieversorgungseinrichtungen und -netze müssen das Wachstum der Stadt Potsdam
nachhaltig gestalten. Mit innovativen Technologien können auch Potsdamer
Stadtplaner*innen die Stadt umweltfreundlicher machen, ihr eine höhere
Lebensqualität bieten und dabei Kosten sparen.
Dafür machen wir uns stark:
- konsequente Umsetzung der bereits von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Klimaschutzziele (20 % CO2-Reduzierung bis 2020 und
mittelfristige Erreichung der Klima-Bündnisvorgabe von 2,5 t CO2 pro
Einwohner):
- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
Klimaanpassung; - Renaturierung, Sicherung und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern
und Niedermooren; - Sofortige Umsetzung der Maßnahmen mit großem CO2-
Reduktionspotenzial.
- mit der Stadt als vorbildlicher Akteur die konsequente Weiterverfolgung
des Weges zur 100% Masterplan-Kommune Klimasschutz bis 2050, zur Minderung
der CO2-Emissionen durch:
- klimaverträgliche Wärmedämmung der Gebäude;
- Einsatz effizienter Kraft-Wärme-Kopplung;
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme;
- sowie regenerative Energieerzeugung;
Potsdam durch Senkung der gesamtstädtischen Abgas- und Emissionswerte für bessere
Luftqualität(städtische Fahrzeugflotte,
MIV, Lastverkehr);- und den Ausbau von Grünflächen.
Nachhaltige Bauleitplanung als Bündelung der
Fachplanungen
Die Bauleitplanung ist ein elementarer Bestandteil der kommunalen
Selbstverwaltung. Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz, Raumordnungs- und
Landesplanungsgesetz geben dabei den Rahmen für eine nachhaltige
Siedlungsentwicklung vor.
Zum Klimaschutz sind bei der Siedlungsentwicklung auch energetische
Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Kurze Wege, eine gute Anbindung an den
öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie eine energetisch effiziente
Bauweise und Energieversorgung sind Elemente einer energieoptimierten
Siedlungsentwicklung.
Um die Anforderungen des Klimaschutzes in die Stadtentwicklung zu integrieren
und gesamtstädtisch einzubetten, bieten das integrierte Klimaschutzkonzept
Potsdams sowie das Maßnahmenpaket aus der Masterplan Kommune Klimaschutz gute
Voraussetzungen. Künftige „Energie- und Klimaleitplanung“ kann Schwerpunkte der
Energieeinsparung und der Energieversorgung formulieren, Zielkonflikte abwägen
und Synergien herstellen. Sie können eine integrative und kommunikative Wirkung
sowohl in Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklungspolitik als auch auf die
meist technisch ausgerichteten Einzelmaßnahmen entfalten.
Die Abwägung der Umweltbelange ist auch in größerem Zusammenhang zu betrachten.
Potsdam ist Bestandteil des sogenannten engeren Verflechtungsraumes Berlin-
Brandenburg – einem wachsenden eng besiedelten Siedlungsraumes. Viele Erfolge
zur Klimaanpassung und Energieeffizienzsteigerung können insbesondere in
interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: mit unseren Nachbarn, die oft
auch Potsdams Angebote nutzen, seien es z.B. die Verkehrsnetze, die nicht an der
Stadtgrenze enden, oder Hochschulen und Einkaufsmöglichkeiten.
Dafür machen wir uns stark:
- Klimagerechte und energieeffiziente Stadtplanung mit Übernahme in das
kommunale Planungsrecht (verbindliche Bauleitplanung).
Anwendung des reformierten Städtebauinstrumentariums (z.B. Planungs- und
Sanierungsrecht für Klimabelange einsetzen, Quartierskonzepte statt
Individuallösungen präferieren, Voraussetzungen für KfW-Gebäudeförderung
nutzen).
- Energienutzungsplan Potsdam als neues, dauerhaftes Planungsinstrument der
Stadtenergieplanung. Kommunale Klimaschutz- und der Energienutzungsplan
müssen Grundlage einer künftigen Energie- und Klimaleitplanung werden.
- Ausbau der Verbundstrategie mit klaren Zielvereinbarungen
zwischenkommunalen Unternehmen und der Stadt. Dazu soll ein
klimaschutzbezogenes Bonus-Malus-Systems bei der Vergütung von
Entscheidungsträgern eingeführt werden. Dabei ist der Energieverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß sowohl bei den kommunalen Beteiligungen der
Landeshauptstadt Potsdam als auch in der Verwaltung deutlich zu senken und
über Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Geschäftsführern sowie den
Geschäftsbereichen verbindlich festzulegen.
- Optimierung der energetischen Sanierung im Denkmalschutz und im UNESCO-
Welterbe.
- Bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die technischen, baulich-
gestalterischen, ökonomischen, demografischen sowie ökologischen Ansprüche
an Gebäude, mit bewährten und innovativen technischen Lösungen im Sinne
der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nachhaltiges Bauen setzt eine
ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes voraus.
- Die regelmäßige Unterstützung energieeffizienter und ökologischer
Sanierungen von Gebäuden durch die Klimastadt Potsdam: Hierfür fordern wir
die Einrichtung eines Klimaschutzfonds, aus dem höhere Investive Ausgaben
für den Klimaschutz sinnvoll abgepuffert werden können.
- Innovative, aufeinander abgestimmte Lichtsysteme für den Innen- wie
Außenbereich, die arbeitsaktives Licht mit hoher Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit verbinden. Wir fordern dies mit dem beschlossenen
Lichtmasterplan für die Landeshauptstadt Potsdam umzusetzen: Moderne
Beleuchtung sollte eine positive Lichtatmosphäre schaffen, ohne den
Energiehaushalt zu stark zu belasten.
- Typologisierung von Stadtgebieten zum Zweck geeignete Maßnahmen zum
Klimaschutz individuell und passgenau umzusetzen.
Energieversorgung und Infrastruktur
Der städtische Strom- und Wärmerzeuger Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)
muss so schnell wie möglich den mittel- bis langfristigen Umstieg auf 100 %
„Erneuerbare Energien“ (sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich) vollziehen.
Bei den bisher von der Stadtverwaltung benannten Umsetzungsschritten des
Maßnahmenpaktes zum Klimaschutzkonzept stehen erster Linie CO2 Reduktionen im
Vordergrund. Eine umzusetzende Energiestrategie hin zu 100% erneuerbaren
Energien ist jedoch nicht Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Daher muss auch
der angestrebten Energiewende Rechnung getragen und konventionelle Energieträger
bis 2050 Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzen werden.
Dafür machen wir uns stark:
- Ausnutzung des Potenzials aus Erneuerbaren Energien in der Strom- und
Wärmeversorgung
- Optimierung und Anpassung der Infrastruktur.
- Senkung der Systemtemperaturen in der Fernwärme. Dazu ist das Potsdamer
Fernwärmenetz für dezentral gewonnene Erdwärme und Solarthermie zu öffnen,
um zu einem schrittweisen Übergang zur Energieerzeugung ohne Nutzung
fossiler Brennstoffe überzuleiten.
- Ausbau dezentraler Energieversorgungstrukturen.
- Alle städtischen Flächen und sonstigen Potentiale (z. B. jährliche
Sonneneinstrahlung, Windpotential) für Wind, Sonne, tiefe und
oberflächennahe Geothermie sowie Biomasse systematisch zu erfassen und die
Ergebnisse einer öffentlichen Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien
zugrunde zu legen.
- Neuauflage der EWP-Energiestrategie mit genauen Maßnahmen- und
Umsetzungsschritten zur Zielerreichung der Masterplan Kommune 100%
Klimaschutz.
- Umsetzung und Fortführung der Beschlusslage zur aktiven Bürgerbeteiligung
an der EWP
Energieverbrauch von Gebäuden senken
Gebäude sind in Deutschland für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.
Damit bieten sie ein enormes Einsparpotenzial. Mit effizienten Technologien
lassen sich Strom- und Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden senken,
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Bei bestehenden Gebäuden stehen den
einmaligen Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen alljährliche
Einsparungen bei den Energiekosten und ein dauerhafter Anstieg des Wohnkomforts
und der Wohnbehaglichkeit gegenüber.
Dafür machen wir uns stark:
- In der Potsdamer Modellkommune Klimaschutz muss es selbstverständlich
sein, vorbildlich energieeffizient und ökologisch neu zu bauen. Für die
Stadt Potsdam bedeutet dies, bei Neubauten, mindestens das Niveau eines
Effizienzhauses-55 zu erreichen. Die Modernisierung des städtischen
Gebäudebestandes (inkl. der Gebäude der städtischen Gesellschaften) muss
auf einem hohen Energieeffizienzniveau weiter vorangebracht werden. Dabei
soll soweit wie möglich auf eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien
gesetzt werden.
- Erhöhung der Energiestandards im Neubaubereich: In Neubaugebieten muss als
Mindeststandard eine um zwanzig Prozentpunkte bessere Energieeffizienz
gelten, als die gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Das
entspricht einem Energieeffizienzhaus-55, das von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen
gefördert wird.
- Dieser Standard muss für Neubauten, aber auch beim Verkauf oder der
Bebauung stadteigener Grundstücke festgelegt werden.
- Hohe Effizienzstandards und der Einsatz Erneuerbarer Energien auch bei
kommunalen Gesellschaften mit baulichen Aufgaben, an denen die Stadt
Potsdam beteiligt ist, sollten für den Klimaschutz vorbildlich agieren.
- Wir fordern, dass die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen den Einsatz
natürlicher Baustoffe zur Grundlage aller Ausschreibungen macht.
- Die Verwaltung soll die privaten Gebäudeeigentümer der Stadt durch
verbesserte Energieberatung (Stichpunkt Klimaagentur) dabei unterstützen,
ihre Gebäude energetisch vorbildlich zu modernisieren, um so ihren Beitrag
zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu leisten.
Text
Von Zeile 2052 bis 2053:
Potsdam durch Senkung der Abgas- und Emissionswerte für bessere Luftqualitätder städtischen Fahrzeugflotte
Die KLimakrise verändert die Welt, in der wir leben, entscheidend. Sie hat
vielfältige Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch
auf unser tägliches Leben. Erschreckende Beispiele, wie tauende Gletscher,
verändertes Verhalten von Zugvögeln, Artensterben, Dürresommer, Waldbrände,
Flutkatastrophen, Orkanbildungen oder veränderte Jahreszeiten sind bereits die
ersten Vorboten.
Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg haben die klimatischen Veränderungen
schon erhebliche Auswirkungen. Sommerliche Dürreperioden, großflächige
Waldbrände und sinkende Grundwasserstände, gehen einher mit Orkan- und
Starkregenereignissen, die auch zu erheblichen Veränderungen von Flora und Fauna
führen.
Die Pariser Klimaschutzziele können wir nur erreichen, wenn wir auch auf
kommunaler Ebene alle geeigneten Maßnahmen unverzüglich und konsequent umsetzen.
Potsdam hat das Potential, zu einer Modellkommune für lokalen Klimaschutz zu
werden. Daran wollen wir gemeinsam in einem breit angelegten Bündnis aus
Bürger*innen, Verwaltung, kommunalen Unternehmen und lokaler Wirtschaft
arbeiten.
Zukunftsweisende Mobilität, energieeffiziente Gebäude und intelligente
Energieversorgungseinrichtungen und -netze müssen das Wachstum der Stadt Potsdam
nachhaltig gestalten. Mit innovativen Technologien können auch Potsdamer
Stadtplaner*innen die Stadt umweltfreundlicher machen, ihr eine höhere
Lebensqualität bieten und dabei Kosten sparen.
Dafür machen wir uns stark:
- konsequente Umsetzung der bereits von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Klimaschutzziele (20 % CO2-Reduzierung bis 2020 und
mittelfristige Erreichung der Klima-Bündnisvorgabe von 2,5 t CO2 pro
Einwohner):
- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
Klimaanpassung; - Renaturierung, Sicherung und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern
und Niedermooren; - Sofortige Umsetzung der Maßnahmen mit großem CO2-
Reduktionspotenzial.
- mit der Stadt als vorbildlicher Akteur die konsequente Weiterverfolgung
des Weges zur 100% Masterplan-Kommune Klimasschutz bis 2050, zur Minderung
der CO2-Emissionen durch:
- klimaverträgliche Wärmedämmung der Gebäude;
- Einsatz effizienter Kraft-Wärme-Kopplung;
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme
- sowie regenerative Energieerzeugung;
Potsdam durch Senkung der Abgas- und Emissionswerte für bessere
Luftqualitätder städtischen Fahrzeugflotte- und den Ausbau von Grünflächen.
Nachhaltige Bauleitplanung als Bündelung der
Fachplanungen
Die Bauleitplanung ist ein elementarer Bestandteil der kommunalen
Selbstverwaltung. Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz, Raumordnungs- und
Landesplanungsgesetz geben dabei den Rahmen für eine nachhaltige
Siedlungsentwicklung vor.
Zum Klimaschutz sind bei der Siedlungsentwicklung auch energetische
Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Kurze Wege, eine gute Anbindung an den
öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie eine energetisch effiziente
Bauweise und Energieversorgung sind Elemente einer energieoptimierten
Siedlungsentwicklung.
Um die Anforderungen des Klimaschutzes in die Stadtentwicklung zu integrieren
und gesamtstädtisch einzubetten, bieten das integrierte Klimaschutzkonzept
Potsdams sowie das Maßnahmenpaket aus der Masterplan Kommune Klimaschutz gute
Voraussetzungen. Künftige „Energie- und Klimaleitplanung“ kann Schwerpunkte der
Energieeinsparung und der Energieversorgung formulieren, Zielkonflikte abwägen
und Synergien herstellen. Sie können eine integrative und kommunikative Wirkung
sowohl in Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklungspolitik als auch auf die
meist technisch ausgerichteten Einzelmaßnahmen entfalten.
Die Abwägung der Umweltbelange ist auch in größerem Zusammenhang zu betrachten.
Potsdam ist Bestandteil des sogenannten engeren Verflechtungsraumes Berlin-
Brandenburg – einem wachsenden eng besiedelten Siedlungsraumes. Viele Erfolge
zur Klimaanpassung und Energieeffizienzsteigerung können insbesondere in
interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: mit unseren Nachbarn, die oft
auch Potsdams Angebote nutzen, seien es z.B. die Verkehrsnetze, die nicht an der
Stadtgrenze enden, oder Hochschulen und Einkaufsmöglichkeiten.
Dafür machen wir uns stark:
- Klimagerechte und energieeffiziente Stadtplanung mit Übernahme in das
kommunale Planungsrecht (verbindliche Bauleitplanung).
Anwendung des reformierten Städtebauinstrumentariums (z.B. Planungs- und
Sanierungsrecht für Klimabelange einsetzen, Quartierskonzepte statt
Individuallösungen präferieren, Voraussetzungen für KfW-Gebäudeförderung
nutzen).
- Energienutzungsplan Potsdam als neues, dauerhaftes Planungsinstrument der
Stadtenergieplanung. Kommunale Klimaschutz- und der Energienutzungsplan
müssen Grundlage einer künftigen Energie- und Klimaleitplanung werden.
- Ausbau der Verbundstrategie mit klaren Zielvereinbarungen
zwischenkommunalen Unternehmen und der Stadt. Dazu soll ein
klimaschutzbezogenes Bonus-Malus-Systems bei der Vergütung von
Entscheidungsträgern eingeführt werden. Dabei ist der Energieverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß sowohl bei den kommunalen Beteiligungen der
Landeshauptstadt Potsdam als auch in der Verwaltung deutlich zu senken und
über Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Geschäftsführern sowie den
Geschäftsbereichen verbindlich festzulegen.
- Optimierung der energetischen Sanierung im Denkmalschutz und im UNESCO-
Welterbe.
- Bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die technischen, baulich-
gestalterischen, ökonomischen, demografischen sowie ökologischen Ansprüche
an Gebäude, mit bewährten und innovativen technischen Lösungen im Sinne
der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nachhaltiges Bauen setzt eine
ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes voraus.
- Die regelmäßige Unterstützung energieeffizienter und ökologischer
Sanierungen von Gebäuden durch die Klimastadt Potsdam: Hierfür fordern wir
die Einrichtung eines Klimaschutzfonds, aus dem höhere Investive Ausgaben
für den Klimaschutz sinnvoll abgepuffert werden können.
- Innovative, aufeinander abgestimmte Lichtsysteme für den Innen- wie
Außenbereich, die arbeitsaktives Licht mit hoher Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit verbinden. Wir fordern dies mit dem beschlossenen
Lichtmasterplan für die Landeshauptstadt Potsdam umzusetzen: Moderne
Beleuchtung sollte eine positive Lichtatmosphäre schaffen, ohne den
Energiehaushalt zu stark zu belasten.
- Typologisierung von Stadtgebieten zum Zweck geeignete Maßnahmen zum
Klimaschutz individuell und passgenau umzusetzen.
Energieversorgung und Infrastruktur
Der städtische Strom- und Wärmerzeuger Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)
muss so schnell wie möglich den mittel- bis langfristigen Umstieg auf 100 %
„Erneuerbare Energien“ (sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich) vollziehen.
Bei den bisher von der Stadtverwaltung benannten Umsetzungsschritten des
Maßnahmenpaktes zum Klimaschutzkonzept stehen erster Linie CO2 Reduktionen im
Vordergrund. Eine umzusetzende Energiestrategie hin zu 100% erneuerbaren
Energien ist jedoch nicht Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Daher muss auch
der angestrebten Energiewende Rechnung getragen und konventionelle Energieträger
bis 2050 Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzen werden.
Dafür machen wir uns stark:
- Ausnutzung des Potenzials aus Erneuerbaren Energien in der Strom- und
Wärmeversorgung
- Optimierung und Anpassung der Infrastruktur.
- Senkung der Systemtemperaturen in der Fernwärme. Dazu ist das Potsdamer
Fernwärmenetz für dezentral gewonnene Erdwärme und Solarthermie zu öffnen,
um zu einem schrittweisen Übergang zur Energieerzeugung ohne Nutzung
fossiler Brennstoffe überzuleiten.
- Ausbau dezentraler Energieversorgungstrukturen.
- Alle städtischen Flächen und sonstigen Potentiale (z. B. jährliche
Sonneneinstrahlung, Windpotential) für Wind, Sonne, tiefe und
oberflächennahe Geothermie sowie Biomasse systematisch zu erfassen und die
Ergebnisse einer öffentlichen Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien
zugrunde zu legen.
- Neuauflage der EWP-Energiestrategie mit genauen Maßnahmen- und
Umsetzungsschritten zur Zielerreichung der Masterplan Kommune 100%
Klimaschutz.
- Umsetzung und Fortführung der Beschlusslage zur aktiven Bürgerbeteiligung
an der EWP
Energieverbrauch von Gebäuden senken
Gebäude sind in Deutschland für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.
Damit bieten sie ein enormes Einsparpotenzial. Mit effizienten Technologien
lassen sich Strom- und Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden senken,
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Bei bestehenden Gebäuden stehen den
einmaligen Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen alljährliche
Einsparungen bei den Energiekosten und ein dauerhafter Anstieg des Wohnkomforts
und der Wohnbehaglichkeit gegenüber.
Dafür machen wir uns stark:
- In der Potsdamer Modellkommune Klimaschutz muss es selbstverständlich
sein, vorbildlich energieeffizient und ökologisch neu zu bauen. Für die
Stadt Potsdam bedeutet dies, bei Neubauten, mindestens das Niveau eines
Effizienzhauses-55 zu erreichen. Die Modernisierung des städtischen
Gebäudebestandes (inkl. der Gebäude der städtischen Gesellschaften) muss
auf einem hohen Energieeffizienzniveau weiter vorangebracht werden. Dabei
soll soweit wie möglich auf eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien
gesetzt werden.
- Erhöhung der Energiestandards im Neubaubereich: In Neubaugebieten muss als
Mindeststandard eine um zwanzig Prozentpunkte bessere Energieeffizienz
gelten, als die gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Das
entspricht einem Energieeffizienzhaus-55, das von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen
gefördert wird.
- Dieser Standard muss für Neubauten, aber auch beim Verkauf oder der
Bebauung stadteigener Grundstücke festgelegt werden.
- Hohe Effizienzstandards und der Einsatz Erneuerbarer Energien auch bei
kommunalen Gesellschaften mit baulichen Aufgaben, an denen die Stadt
Potsdam beteiligt ist, sollten für den Klimaschutz vorbildlich agieren.
- Wir fordern, dass die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen den Einsatz
natürlicher Baustoffe zur Grundlage aller Ausschreibungen macht.
- Die Verwaltung soll die privaten Gebäudeeigentümer der Stadt durch
verbesserte Energieberatung (Stichpunkt Klimaagentur) dabei unterstützen,
ihre Gebäude energetisch vorbildlich zu modernisieren, um so ihren Beitrag
zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu leisten.
In Zeile 1713 einfügen (A4: Klimaschutz fängt vor Ort an!):
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme;
Von Zeile 1715 bis 1716 (A4: Klimaschutz fängt vor Ort an!):
Potsdam durchSenkung der gesamtstädtischen Abgas- und Emissionswertefür bessere Luftqualität(städtische Fahrzeugflotte,
MIV, Lastverkehr);
Der Klimawandel verändert die Welt, in der wir leben, entscheidend. Er hat
vielfältige Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch
auf unser tägliches Leben. Erschreckende Beispiele, wie tauende Gletscher,
verändertes Verhalten von Zugvögeln, Artensterben, Dürresommer, Waldbrände,
Flutkatastrophen, Orkanbildungen oder veränderte Jahreszeiten sind bereits die
ersten Vorboten.
Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg haben die klimatischen Veränderungen
schon erhebliche Auswirkungen. Sommerliche Dürreperioden, großflächige
Waldbrände und sinkende Grundwasserstände, gehen einher mit Orkan- und
Starkregenereignissen, die auch zu erheblichen Veränderungen von Flora und Fauna
führen.
Die Pariser Klimaschutzziele müssen dabei unbedingt und sofort auf lokaler
Handlungsebene umgesetzt werden! Dafür ist die Landeshauptstadt Potsdam zur
Modellkommune Klimaschutz zu entwickeln.
Zukunftsweisende Mobilität, energieeffiziente Gebäude und intelligente
Energieversorgungseinrichtungen und -netze müssen das Wachstum der Stadt Potsdam
nachhaltig gestalten. Mit innovativen Technologien können auch Potsdamer
Stadtplaner*innen die Stadt umweltfreundlicher machen, ihr eine höhere
Lebensqualität bieten und dabei Kosten sparen.
Dafür machen wir uns stark:
- konsequente Umsetzung der bereits von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Klimaschutzziele (20 % CO2-Reduzierung bis 2020 und
mittelfristige Erreichung der Klima-Bündnisvorgabe von 2,5 t CO2 pro
Einwohner):- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
Klimaanpassung; - Renaturierung, Sicherung und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern
und Niedermooren; - Sofortige Umsetzung der Maßnahmen mit großem CO2-
Reduktionspotenzial.
- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
- mit der Stadt als vorbildlicher Akteur die konsequente Weiterverfolgung
des Weges zur 100% Masterplan-Kommune Klimasschutz bis 2050, zur Minderung
der CO2-Emissionen durch:- klimaverträgliche Wärmedämmung der Gebäude;
- Einsatz effizienter Kraft-Wärme-Kopplung;
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme;
- sowie regenerative Energieerzeugung;
Senkung der gesamtstädtischen Abgas- und Emissionswerte
Potsdam durchfür bessere(städtische Fahrzeugflotte,
Luftqualität
MIV, Lastverkehr);- und den Ausbau von Grünflächen.
Nachhaltige Bauleitplanung als Bündelung der
Fachplanungen
Die Bauleitplanung ist ein elementarer Bestandteil der kommunalen
Selbstverwaltung. Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz, Raumordnungs- und
Landesplanungsgesetz geben dabei den Rahmen für eine nachhaltige
Siedlungsentwicklung vor.
Zum Klimaschutz sind bei der Siedlungsentwicklung auch energetische
Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Kurze Wege, eine gute Anbindung an den
öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie eine energetisch effiziente
Bauweise und Energieversorgung sind Elemente einer energieoptimierten
Siedlungsentwicklung.
Um die Anforderungen des Klimaschutzes in die Stadtentwicklung zu integrieren
und gesamtstädtisch einzubetten, bieten das integrierte Klimaschutzkonzept
Potsdams sowie das Maßnahmenpaket aus der Masterplan Kommune Klimaschutz gute
Voraussetzungen. Künftige „Energie- und Klimaleitplanung“ kann Schwerpunkte der
Energieeinsparung und der Energieversorgung formulieren, Zielkonflikte abwägen
und Synergien herstellen. Sie können eine integrative und kommunikative Wirkung
sowohl in Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklungspolitik als auch auf die
meist technisch ausgerichteten Einzelmaßnahmen entfalten.
Die Abwägung der Umweltbelange ist auch in größerem Zusammenhang zu betrachten.
Potsdam ist Bestandteil des sogenannten engeren Verflechtungsraumes Berlin-
Brandenburg – einem wachsenden eng besiedelten Siedlungsraumes. Viele Erfolge
zur Klimaanpassung und Energieeffizienzsteigerung können insbesondere in
interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: mit unseren Nachbarn, die oft
auch Potsdams Angebote nutzen, seien es z.B. die Verkehrsnetze, die nicht an der
Stadtgrenze enden, oder Hochschulen und Einkaufsmöglichkeiten.
Dafür machen wir uns stark:
- Klimagerechte und energieeffiziente Stadtplanung mit Übernahme in das
kommunale Planungsrecht (verbindliche Bauleitplanung).
Anwendung des reformierten Städtebauinstrumentariums (z.B. Planungs- und
Sanierungsrecht für Klimabelange einsetzen, Quartierskonzepte statt
Individuallösungen präferieren, Voraussetzungen für KfW-Gebäudeförderung
nutzen).
- Energienutzungsplan Potsdam als neues, dauerhaftes Planungsinstrument der
Stadtenergieplanung. Kommunale Klimaschutz- und der Energienutzungsplan
müssen Grundlage einer künftigen Energie- und Klimaleitplanung werden.
- Ausbau der Verbundstrategie mit klaren Zielvereinbarungen
zwischenkommunalen Unternehmen und der Stadt. Dazu soll ein
klimaschutzbezogenes Bonus-Malus-Systems bei der Vergütung von
Entscheidungsträgern eingeführt werden. Dabei ist der Energieverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß sowohl bei den kommunalen Beteiligungen der
Landeshauptstadt Potsdam als auch in der Verwaltung deutlich zu senken und
über Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Geschäftsführern sowie den
Geschäftsbereichen verbindlich festzulegen.
- Optimierung der energetischen Sanierung im Denkmalschutz und im UNESCO-
Welterbe.
- Bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die technischen, baulich-
gestalterischen, ökonomischen, demografischen sowie ökologischen Ansprüche
an Gebäude, mit bewährten und innovativen technischen Lösungen im Sinne
der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nachhaltiges Bauen setzt eine
ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes voraus.
- Die regelmäßige Unterstützung energieeffizienter und ökologischer
Sanierungen von Gebäuden durch die Klimastadt Potsdam: Hierfür fordern wir
die Einrichtung eines Klimaschutzfonds, aus dem höhere Investive Ausgaben
für den Klimaschutz sinnvoll abgepuffert werden können.
- Innovative, aufeinander abgestimmte Lichtsysteme für den Innen- wie
Außenbereich, die arbeitsaktives Licht mit hoher Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit verbinden. Wir fordern dies mit dem beschlossenen
Lichtmasterplan für die Landeshauptstadt Potsdam umzusetzen: Moderne
Beleuchtung sollte eine positive Lichtatmosphäre schaffen, ohne den
Energiehaushalt zu stark zu belasten.
- Typologisierung von Stadtgebieten zum Zweck geeignete Maßnahmen zum
Klimaschutz individuell und passgenau umzusetzen.
Energieversorgung und Infrastruktur
Der städtische Strom- und Wärmerzeuger Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)
muss so schnell wie möglich den mittel- bis langfristigen Umstieg auf 100 %
„Erneuerbare Energien“ (sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich) vollziehen.
Bei den bisher von der Stadtverwaltung benannten Umsetzungsschritten des
Maßnahmenpaktes zum Klimaschutzkonzept stehen erster Linie CO2 Reduktionen im
Vordergrund. Eine umzusetzende Energiestrategie hin zu 100% erneuerbaren
Energien ist jedoch nicht Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Daher muss auch
der angestrebten Energiewende Rechnung getragen und konventionelle Energieträger
bis 2050 Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzen werden.
Dafür machen wir uns stark:
- Ausnutzung des Potenzials aus Erneuerbaren Energien in der Strom- und
Wärmeversorgung
- Optimierung und Anpassung der Infrastruktur.
- Senkung der Systemtemperaturen in der Fernwärme. Dazu ist das Potsdamer
Fernwärmenetz für dezentral gewonnene Erdwärme und Solarthermie zu öffnen,
um zu einem schrittweisen Übergang zur Energieerzeugung ohne Nutzung
fossiler Brennstoffe überzuleiten.
- Ausbau dezentraler Energieversorgungstrukturen.
- Alle städtischen Flächen und sonstigen Potentiale (z. B. jährliche
Sonneneinstrahlung, Windpotential) für Wind, Sonne, tiefe und
oberflächennahe Geothermie sowie Biomasse systematisch zu erfassen und die
Ergebnisse einer öffentlichen Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien
zugrunde zu legen.
- Neuauflage der EWP-Energiestrategie mit genauen Maßnahmen- und
Umsetzungsschritten zur Zielerreichung der Masterplan Kommune 100%
Klimaschutz.
- Umsetzung und Fortführung der Beschlusslage zur aktiven Bürgerbeteiligung
an der EWP
Energieverbrauch von Gebäuden senken
Gebäude sind in Deutschland für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.
Damit bieten sie ein enormes Einsparpotenzial. Mit effizienten Technologien
lassen sich Strom- und Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden senken,
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Bei bestehenden Gebäuden stehen den
einmaligen Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen alljährliche
Einsparungen bei den Energiekosten und ein dauerhafter Anstieg des Wohnkomforts
und der Wohnbehaglichkeit gegenüber.
Dafür machen wir uns stark:
- In der Potsdamer Modellkommune Klimaschutz muss es selbstverständlich
sein, vorbildlich energieeffizient und ökologisch neu zu bauen. Für die
Stadt Potsdam bedeutet dies, bei Neubauten, mindestens das Niveau eines
Effizienzhauses-55 zu erreichen. Die Modernisierung des städtischen
Gebäudebestandes (inkl. der Gebäude der städtischen Gesellschaften) muss
auf einem hohen Energieeffizienzniveau weiter vorangebracht werden. Dabei
soll soweit wie möglich auf eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien
gesetzt werden.
- Erhöhung der Energiestandards im Neubaubereich: In Neubaugebieten muss als
Mindeststandard eine um zwanzig Prozentpunkte bessere Energieeffizienz
gelten, als die gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Das
entspricht einem Energieeffizienzhaus-55, das von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen
gefördert wird.
- Dieser Standard muss für Neubauten, aber auch beim Verkauf oder der
Bebauung stadteigener Grundstücke festgelegt werden.
- Hohe Effizienzstandards und der Einsatz Erneuerbarer Energien auch bei
kommunalen Gesellschaften mit baulichen Aufgaben, an denen die Stadt
Potsdam beteiligt ist, sollten für den Klimaschutz vorbildlich agieren.
- Wir fordern, dass die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen den Einsatz
natürlicher Baustoffe zur Grundlage aller Ausschreibungen macht.
- Die Verwaltung soll die privaten Gebäudeeigentümer der Stadt durch
verbesserte Energieberatung (Stichpunkt Klimaagentur) dabei unterstützen,
ihre Gebäude energetisch vorbildlich zu modernisieren, um so ihren Beitrag
zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu leisten.
Text
Von Zeile 2052 bis 2053:
Potsdam durch Senkung der Abgas- und Emissionswerte für bessere Luftqualitätder städtischen Fahrzeugflotte
Die KLimakrise verändert die Welt, in der wir leben, entscheidend. Sie hat
vielfältige Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch
auf unser tägliches Leben. Erschreckende Beispiele, wie tauende Gletscher,
verändertes Verhalten von Zugvögeln, Artensterben, Dürresommer, Waldbrände,
Flutkatastrophen, Orkanbildungen oder veränderte Jahreszeiten sind bereits die
ersten Vorboten.
Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg haben die klimatischen Veränderungen
schon erhebliche Auswirkungen. Sommerliche Dürreperioden, großflächige
Waldbrände und sinkende Grundwasserstände, gehen einher mit Orkan- und
Starkregenereignissen, die auch zu erheblichen Veränderungen von Flora und Fauna
führen.
Die Pariser Klimaschutzziele können wir nur erreichen, wenn wir auch auf
kommunaler Ebene alle geeigneten Maßnahmen unverzüglich und konsequent umsetzen.
Potsdam hat das Potential, zu einer Modellkommune für lokalen Klimaschutz zu
werden. Daran wollen wir gemeinsam in einem breit angelegten Bündnis aus
Bürger*innen, Verwaltung, kommunalen Unternehmen und lokaler Wirtschaft
arbeiten.
Zukunftsweisende Mobilität, energieeffiziente Gebäude und intelligente
Energieversorgungseinrichtungen und -netze müssen das Wachstum der Stadt Potsdam
nachhaltig gestalten. Mit innovativen Technologien können auch Potsdamer
Stadtplaner*innen die Stadt umweltfreundlicher machen, ihr eine höhere
Lebensqualität bieten und dabei Kosten sparen.
Dafür machen wir uns stark:
- konsequente Umsetzung der bereits von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Klimaschutzziele (20 % CO2-Reduzierung bis 2020 und
mittelfristige Erreichung der Klima-Bündnisvorgabe von 2,5 t CO2 pro
Einwohner):
- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
Klimaanpassung; - Renaturierung, Sicherung und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern
und Niedermooren; - Sofortige Umsetzung der Maßnahmen mit großem CO2-
Reduktionspotenzial.
- mit der Stadt als vorbildlicher Akteur die konsequente Weiterverfolgung
des Weges zur 100% Masterplan-Kommune Klimasschutz bis 2050, zur Minderung
der CO2-Emissionen durch:
- klimaverträgliche Wärmedämmung der Gebäude;
- Einsatz effizienter Kraft-Wärme-Kopplung;
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme
- sowie regenerative Energieerzeugung;
Potsdam durch Senkung der Abgas- und Emissionswerte für bessere
Luftqualitätder städtischen Fahrzeugflotte- und den Ausbau von Grünflächen.
Nachhaltige Bauleitplanung als Bündelung der
Fachplanungen
Die Bauleitplanung ist ein elementarer Bestandteil der kommunalen
Selbstverwaltung. Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz, Raumordnungs- und
Landesplanungsgesetz geben dabei den Rahmen für eine nachhaltige
Siedlungsentwicklung vor.
Zum Klimaschutz sind bei der Siedlungsentwicklung auch energetische
Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Kurze Wege, eine gute Anbindung an den
öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie eine energetisch effiziente
Bauweise und Energieversorgung sind Elemente einer energieoptimierten
Siedlungsentwicklung.
Um die Anforderungen des Klimaschutzes in die Stadtentwicklung zu integrieren
und gesamtstädtisch einzubetten, bieten das integrierte Klimaschutzkonzept
Potsdams sowie das Maßnahmenpaket aus der Masterplan Kommune Klimaschutz gute
Voraussetzungen. Künftige „Energie- und Klimaleitplanung“ kann Schwerpunkte der
Energieeinsparung und der Energieversorgung formulieren, Zielkonflikte abwägen
und Synergien herstellen. Sie können eine integrative und kommunikative Wirkung
sowohl in Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklungspolitik als auch auf die
meist technisch ausgerichteten Einzelmaßnahmen entfalten.
Die Abwägung der Umweltbelange ist auch in größerem Zusammenhang zu betrachten.
Potsdam ist Bestandteil des sogenannten engeren Verflechtungsraumes Berlin-
Brandenburg – einem wachsenden eng besiedelten Siedlungsraumes. Viele Erfolge
zur Klimaanpassung und Energieeffizienzsteigerung können insbesondere in
interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: mit unseren Nachbarn, die oft
auch Potsdams Angebote nutzen, seien es z.B. die Verkehrsnetze, die nicht an der
Stadtgrenze enden, oder Hochschulen und Einkaufsmöglichkeiten.
Dafür machen wir uns stark:
- Klimagerechte und energieeffiziente Stadtplanung mit Übernahme in das
kommunale Planungsrecht (verbindliche Bauleitplanung).
Anwendung des reformierten Städtebauinstrumentariums (z.B. Planungs- und
Sanierungsrecht für Klimabelange einsetzen, Quartierskonzepte statt
Individuallösungen präferieren, Voraussetzungen für KfW-Gebäudeförderung
nutzen).
- Energienutzungsplan Potsdam als neues, dauerhaftes Planungsinstrument der
Stadtenergieplanung. Kommunale Klimaschutz- und der Energienutzungsplan
müssen Grundlage einer künftigen Energie- und Klimaleitplanung werden.
- Ausbau der Verbundstrategie mit klaren Zielvereinbarungen
zwischenkommunalen Unternehmen und der Stadt. Dazu soll ein
klimaschutzbezogenes Bonus-Malus-Systems bei der Vergütung von
Entscheidungsträgern eingeführt werden. Dabei ist der Energieverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß sowohl bei den kommunalen Beteiligungen der
Landeshauptstadt Potsdam als auch in der Verwaltung deutlich zu senken und
über Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Geschäftsführern sowie den
Geschäftsbereichen verbindlich festzulegen.
- Optimierung der energetischen Sanierung im Denkmalschutz und im UNESCO-
Welterbe.
- Bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die technischen, baulich-
gestalterischen, ökonomischen, demografischen sowie ökologischen Ansprüche
an Gebäude, mit bewährten und innovativen technischen Lösungen im Sinne
der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nachhaltiges Bauen setzt eine
ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes voraus.
- Die regelmäßige Unterstützung energieeffizienter und ökologischer
Sanierungen von Gebäuden durch die Klimastadt Potsdam: Hierfür fordern wir
die Einrichtung eines Klimaschutzfonds, aus dem höhere Investive Ausgaben
für den Klimaschutz sinnvoll abgepuffert werden können.
- Innovative, aufeinander abgestimmte Lichtsysteme für den Innen- wie
Außenbereich, die arbeitsaktives Licht mit hoher Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit verbinden. Wir fordern dies mit dem beschlossenen
Lichtmasterplan für die Landeshauptstadt Potsdam umzusetzen: Moderne
Beleuchtung sollte eine positive Lichtatmosphäre schaffen, ohne den
Energiehaushalt zu stark zu belasten.
- Typologisierung von Stadtgebieten zum Zweck geeignete Maßnahmen zum
Klimaschutz individuell und passgenau umzusetzen.
Energieversorgung und Infrastruktur
Der städtische Strom- und Wärmerzeuger Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)
muss so schnell wie möglich den mittel- bis langfristigen Umstieg auf 100 %
„Erneuerbare Energien“ (sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich) vollziehen.
Bei den bisher von der Stadtverwaltung benannten Umsetzungsschritten des
Maßnahmenpaktes zum Klimaschutzkonzept stehen erster Linie CO2 Reduktionen im
Vordergrund. Eine umzusetzende Energiestrategie hin zu 100% erneuerbaren
Energien ist jedoch nicht Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Daher muss auch
der angestrebten Energiewende Rechnung getragen und konventionelle Energieträger
bis 2050 Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzen werden.
Dafür machen wir uns stark:
- Ausnutzung des Potenzials aus Erneuerbaren Energien in der Strom- und
Wärmeversorgung
- Optimierung und Anpassung der Infrastruktur.
- Senkung der Systemtemperaturen in der Fernwärme. Dazu ist das Potsdamer
Fernwärmenetz für dezentral gewonnene Erdwärme und Solarthermie zu öffnen,
um zu einem schrittweisen Übergang zur Energieerzeugung ohne Nutzung
fossiler Brennstoffe überzuleiten.
- Ausbau dezentraler Energieversorgungstrukturen.
- Alle städtischen Flächen und sonstigen Potentiale (z. B. jährliche
Sonneneinstrahlung, Windpotential) für Wind, Sonne, tiefe und
oberflächennahe Geothermie sowie Biomasse systematisch zu erfassen und die
Ergebnisse einer öffentlichen Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien
zugrunde zu legen.
- Neuauflage der EWP-Energiestrategie mit genauen Maßnahmen- und
Umsetzungsschritten zur Zielerreichung der Masterplan Kommune 100%
Klimaschutz.
- Umsetzung und Fortführung der Beschlusslage zur aktiven Bürgerbeteiligung
an der EWP
Energieverbrauch von Gebäuden senken
Gebäude sind in Deutschland für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.
Damit bieten sie ein enormes Einsparpotenzial. Mit effizienten Technologien
lassen sich Strom- und Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden senken,
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Bei bestehenden Gebäuden stehen den
einmaligen Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen alljährliche
Einsparungen bei den Energiekosten und ein dauerhafter Anstieg des Wohnkomforts
und der Wohnbehaglichkeit gegenüber.
Dafür machen wir uns stark:
- In der Potsdamer Modellkommune Klimaschutz muss es selbstverständlich
sein, vorbildlich energieeffizient und ökologisch neu zu bauen. Für die
Stadt Potsdam bedeutet dies, bei Neubauten, mindestens das Niveau eines
Effizienzhauses-55 zu erreichen. Die Modernisierung des städtischen
Gebäudebestandes (inkl. der Gebäude der städtischen Gesellschaften) muss
auf einem hohen Energieeffizienzniveau weiter vorangebracht werden. Dabei
soll soweit wie möglich auf eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien
gesetzt werden.
- Erhöhung der Energiestandards im Neubaubereich: In Neubaugebieten muss als
Mindeststandard eine um zwanzig Prozentpunkte bessere Energieeffizienz
gelten, als die gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Das
entspricht einem Energieeffizienzhaus-55, das von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen
gefördert wird.
- Dieser Standard muss für Neubauten, aber auch beim Verkauf oder der
Bebauung stadteigener Grundstücke festgelegt werden.
- Hohe Effizienzstandards und der Einsatz Erneuerbarer Energien auch bei
kommunalen Gesellschaften mit baulichen Aufgaben, an denen die Stadt
Potsdam beteiligt ist, sollten für den Klimaschutz vorbildlich agieren.
- Wir fordern, dass die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen den Einsatz
natürlicher Baustoffe zur Grundlage aller Ausschreibungen macht.
- Die Verwaltung soll die privaten Gebäudeeigentümer der Stadt durch
verbesserte Energieberatung (Stichpunkt Klimaagentur) dabei unterstützen,
ihre Gebäude energetisch vorbildlich zu modernisieren, um so ihren Beitrag
zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu leisten.
Von Zeile 2052 bis 2053:
Potsdam durchSenkung der Abgas- und Emissionswertefür bessere Luftqualitätder städtischen Fahrzeugflotte
Die KLimakrise verändert die Welt, in der wir leben, entscheidend. Sie hat
vielfältige Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und damit auch
auf unser tägliches Leben. Erschreckende Beispiele, wie tauende Gletscher,
verändertes Verhalten von Zugvögeln, Artensterben, Dürresommer, Waldbrände,
Flutkatastrophen, Orkanbildungen oder veränderte Jahreszeiten sind bereits die
ersten Vorboten.
Auch in unserer Region Berlin-Brandenburg haben die klimatischen Veränderungen
schon erhebliche Auswirkungen. Sommerliche Dürreperioden, großflächige
Waldbrände und sinkende Grundwasserstände, gehen einher mit Orkan- und
Starkregenereignissen, die auch zu erheblichen Veränderungen von Flora und Fauna
führen.
Die Pariser Klimaschutzziele können wir nur erreichen, wenn wir auch auf
kommunaler Ebene alle geeigneten Maßnahmen unverzüglich und konsequent umsetzen.
Potsdam hat das Potential, zu einer Modellkommune für lokalen Klimaschutz zu
werden. Daran wollen wir gemeinsam in einem breit angelegten Bündnis aus
Bürger*innen, Verwaltung, kommunalen Unternehmen und lokaler Wirtschaft
arbeiten.
Zukunftsweisende Mobilität, energieeffiziente Gebäude und intelligente
Energieversorgungseinrichtungen und -netze müssen das Wachstum der Stadt Potsdam
nachhaltig gestalten. Mit innovativen Technologien können auch Potsdamer
Stadtplaner*innen die Stadt umweltfreundlicher machen, ihr eine höhere
Lebensqualität bieten und dabei Kosten sparen.
Dafür machen wir uns stark:
- konsequente Umsetzung der bereits von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossenen Klimaschutzziele (20 % CO2-Reduzierung bis 2020 und
mittelfristige Erreichung der Klima-Bündnisvorgabe von 2,5 t CO2 pro
Einwohner):- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
Klimaanpassung; - Renaturierung, Sicherung und nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern
und Niedermooren; - Sofortige Umsetzung der Maßnahmen mit großem CO2-
Reduktionspotenzial.
- Klimatische Ausgleichsfunktion zur Unterstützung bei der
- mit der Stadt als vorbildlicher Akteur die konsequente Weiterverfolgung
des Weges zur 100% Masterplan-Kommune Klimasschutz bis 2050, zur Minderung
der CO2-Emissionen durch:- klimaverträgliche Wärmedämmung der Gebäude;
- Einsatz effizienter Kraft-Wärme-Kopplung;
- sparsamer Elektrogeräte und Beleuchtungssysteme
- sowie regenerative Energieerzeugung;
Senkung der Abgas- und Emissionswerte
Potsdam durchfür bessereder städtischen Fahrzeugflotte
Luftqualität- und den Ausbau von Grünflächen.
Nachhaltige Bauleitplanung als Bündelung der
Fachplanungen
Die Bauleitplanung ist ein elementarer Bestandteil der kommunalen
Selbstverwaltung. Baugesetzbuch, Naturschutzgesetz, Raumordnungs- und
Landesplanungsgesetz geben dabei den Rahmen für eine nachhaltige
Siedlungsentwicklung vor.
Zum Klimaschutz sind bei der Siedlungsentwicklung auch energetische
Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Kurze Wege, eine gute Anbindung an den
öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie eine energetisch effiziente
Bauweise und Energieversorgung sind Elemente einer energieoptimierten
Siedlungsentwicklung.
Um die Anforderungen des Klimaschutzes in die Stadtentwicklung zu integrieren
und gesamtstädtisch einzubetten, bieten das integrierte Klimaschutzkonzept
Potsdams sowie das Maßnahmenpaket aus der Masterplan Kommune Klimaschutz gute
Voraussetzungen. Künftige „Energie- und Klimaleitplanung“ kann Schwerpunkte der
Energieeinsparung und der Energieversorgung formulieren, Zielkonflikte abwägen
und Synergien herstellen. Sie können eine integrative und kommunikative Wirkung
sowohl in Hinblick auf die gesamte Stadtentwicklungspolitik als auch auf die
meist technisch ausgerichteten Einzelmaßnahmen entfalten.
Die Abwägung der Umweltbelange ist auch in größerem Zusammenhang zu betrachten.
Potsdam ist Bestandteil des sogenannten engeren Verflechtungsraumes Berlin-
Brandenburg – einem wachsenden eng besiedelten Siedlungsraumes. Viele Erfolge
zur Klimaanpassung und Energieeffizienzsteigerung können insbesondere in
interkommunaler Zusammenarbeit erreicht werden: mit unseren Nachbarn, die oft
auch Potsdams Angebote nutzen, seien es z.B. die Verkehrsnetze, die nicht an der
Stadtgrenze enden, oder Hochschulen und Einkaufsmöglichkeiten.
Dafür machen wir uns stark:
- Klimagerechte und energieeffiziente Stadtplanung mit Übernahme in das
kommunale Planungsrecht (verbindliche Bauleitplanung).
Anwendung des reformierten Städtebauinstrumentariums (z.B. Planungs- und
Sanierungsrecht für Klimabelange einsetzen, Quartierskonzepte statt
Individuallösungen präferieren, Voraussetzungen für KfW-Gebäudeförderung
nutzen).
- Energienutzungsplan Potsdam als neues, dauerhaftes Planungsinstrument der
Stadtenergieplanung. Kommunale Klimaschutz- und der Energienutzungsplan
müssen Grundlage einer künftigen Energie- und Klimaleitplanung werden.
- Ausbau der Verbundstrategie mit klaren Zielvereinbarungen
zwischenkommunalen Unternehmen und der Stadt. Dazu soll ein
klimaschutzbezogenes Bonus-Malus-Systems bei der Vergütung von
Entscheidungsträgern eingeführt werden. Dabei ist der Energieverbrauch
sowie der CO2-Ausstoß sowohl bei den kommunalen Beteiligungen der
Landeshauptstadt Potsdam als auch in der Verwaltung deutlich zu senken und
über Zielvereinbarungen mit den jeweiligen Geschäftsführern sowie den
Geschäftsbereichen verbindlich festzulegen.
- Optimierung der energetischen Sanierung im Denkmalschutz und im UNESCO-
Welterbe.
- Bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen die technischen, baulich-
gestalterischen, ökonomischen, demografischen sowie ökologischen Ansprüche
an Gebäude, mit bewährten und innovativen technischen Lösungen im Sinne
der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nachhaltiges Bauen setzt eine
ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes voraus.
- Die regelmäßige Unterstützung energieeffizienter und ökologischer
Sanierungen von Gebäuden durch die Klimastadt Potsdam: Hierfür fordern wir
die Einrichtung eines Klimaschutzfonds, aus dem höhere Investive Ausgaben
für den Klimaschutz sinnvoll abgepuffert werden können.
- Innovative, aufeinander abgestimmte Lichtsysteme für den Innen- wie
Außenbereich, die arbeitsaktives Licht mit hoher Wirtschaftlichkeit und
Umweltfreundlichkeit verbinden. Wir fordern dies mit dem beschlossenen
Lichtmasterplan für die Landeshauptstadt Potsdam umzusetzen: Moderne
Beleuchtung sollte eine positive Lichtatmosphäre schaffen, ohne den
Energiehaushalt zu stark zu belasten.
- Typologisierung von Stadtgebieten zum Zweck geeignete Maßnahmen zum
Klimaschutz individuell und passgenau umzusetzen.
Energieversorgung und Infrastruktur
Der städtische Strom- und Wärmerzeuger Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP)
muss so schnell wie möglich den mittel- bis langfristigen Umstieg auf 100 %
„Erneuerbare Energien“ (sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich) vollziehen.
Bei den bisher von der Stadtverwaltung benannten Umsetzungsschritten des
Maßnahmenpaktes zum Klimaschutzkonzept stehen erster Linie CO2 Reduktionen im
Vordergrund. Eine umzusetzende Energiestrategie hin zu 100% erneuerbaren
Energien ist jedoch nicht Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes. Daher muss auch
der angestrebten Energiewende Rechnung getragen und konventionelle Energieträger
bis 2050 Schritt für Schritt durch erneuerbare Energien ersetzen werden.
Dafür machen wir uns stark:
- Ausnutzung des Potenzials aus Erneuerbaren Energien in der Strom- und
Wärmeversorgung
- Optimierung und Anpassung der Infrastruktur.
- Senkung der Systemtemperaturen in der Fernwärme. Dazu ist das Potsdamer
Fernwärmenetz für dezentral gewonnene Erdwärme und Solarthermie zu öffnen,
um zu einem schrittweisen Übergang zur Energieerzeugung ohne Nutzung
fossiler Brennstoffe überzuleiten.
- Ausbau dezentraler Energieversorgungstrukturen.
- Alle städtischen Flächen und sonstigen Potentiale (z. B. jährliche
Sonneneinstrahlung, Windpotential) für Wind, Sonne, tiefe und
oberflächennahe Geothermie sowie Biomasse systematisch zu erfassen und die
Ergebnisse einer öffentlichen Planung für den Ausbau erneuerbarer Energien
zugrunde zu legen.
- Neuauflage der EWP-Energiestrategie mit genauen Maßnahmen- und
Umsetzungsschritten zur Zielerreichung der Masterplan Kommune 100%
Klimaschutz.
- Umsetzung und Fortführung der Beschlusslage zur aktiven Bürgerbeteiligung
an der EWP
Energieverbrauch von Gebäuden senken
Gebäude sind in Deutschland für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich.
Damit bieten sie ein enormes Einsparpotenzial. Mit effizienten Technologien
lassen sich Strom- und Wärmeverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden senken,
ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Bei bestehenden Gebäuden stehen den
einmaligen Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen alljährliche
Einsparungen bei den Energiekosten und ein dauerhafter Anstieg des Wohnkomforts
und der Wohnbehaglichkeit gegenüber.
Dafür machen wir uns stark:
- In der Potsdamer Modellkommune Klimaschutz muss es selbstverständlich
sein, vorbildlich energieeffizient und ökologisch neu zu bauen. Für die
Stadt Potsdam bedeutet dies, bei Neubauten, mindestens das Niveau eines
Effizienzhauses-55 zu erreichen. Die Modernisierung des städtischen
Gebäudebestandes (inkl. der Gebäude der städtischen Gesellschaften) muss
auf einem hohen Energieeffizienzniveau weiter vorangebracht werden. Dabei
soll soweit wie möglich auf eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien
gesetzt werden.
- Erhöhung der Energiestandards im Neubaubereich: In Neubaugebieten muss als
Mindeststandard eine um zwanzig Prozentpunkte bessere Energieeffizienz
gelten, als die gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt. Das
entspricht einem Energieeffizienzhaus-55, das von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen
gefördert wird.
- Dieser Standard muss für Neubauten, aber auch beim Verkauf oder der
Bebauung stadteigener Grundstücke festgelegt werden.
- Hohe Effizienzstandards und der Einsatz Erneuerbarer Energien auch bei
kommunalen Gesellschaften mit baulichen Aufgaben, an denen die Stadt
Potsdam beteiligt ist, sollten für den Klimaschutz vorbildlich agieren.
- Wir fordern, dass die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen den Einsatz
natürlicher Baustoffe zur Grundlage aller Ausschreibungen macht.
- Die Verwaltung soll die privaten Gebäudeeigentümer der Stadt durch
verbesserte Energieberatung (Stichpunkt Klimaagentur) dabei unterstützen,
ihre Gebäude energetisch vorbildlich zu modernisieren, um so ihren Beitrag
zur Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestands zu leisten.